1967 Plymouth Barracuda Formula S


Leo Gut kaufte den Plymouth Barracuda neu in Los Angeles, USA. Sein Vater, Emil Gut, damaliger Besitzer des Juweliergeschäfts Gut in Basel, habe ihn gebeten, ihm genau einen solchen Barracuda zu besorgen. Leo, damals knapp über zwanzig jährig, sei beim Kauf ziemlich nervös gewesen. Er, der junge Schweizer in einer Grossstadt fernab der Schweiz, dies sei eine echte Herausforderung gewesen. Der Verkäufer habe damals von Leo verlangt, dass er den Barracuda probe fahre. Dies habe er gemacht, doch sei das sportliche Coupe mit der Handschaltung für ihn als Junglenker nicht leicht zu handeln gewesen. Den Kauf vollbracht, habe Leo für die Überführung per Schiff elementare Teile wie das Lenkrad, den Schaltknauf, das Radio und weitere Teile entfernt, dies weil die damaligen Schiffsleute "richtegi Fotzelchaibe" gewesen seien, die alles gestohlen hätten, wetterte Leo, als er mir die Geschichte erzählte. Bei der Chrysler Montage in Schinznach sei der Barracuda nach Schweizernorm angepasst und schlussendlich in Basel immatrikuliert worden. Sein Vater Emil sei mit dem Barracuda nur bei schönem Wetter gefahren. Mitte der Achtzigerjahre sei er gestorben und Leo habe den Wagen, welchen er liebevoll "Sir-James" nannte, übernommen. Der Barracuda wurde immer liebevoll behandelt, grössere Reparaturen und Restaurationsarbeiten blieben aus. Somit blieb der Barracuda bis zum Wechsel ins Emmental originalbelassen. Die Lackierung ist grösstenteils die erste, ebenfalls der komplette Antriebsstrang. Beim Vorbsitzerträffe am 17. September 2017, stand Leo Gut zum letzten Mal vor seinem "Sir-James". Die Überraschung, ihm seinen Barracuda in neuer Frische, integriert in der Sammlung zu zeigen, war ein voller Erfolg. Tränen der Ergriffenheit rollten über seine Wangen, das Sprechen fiel ihm schwer. Knappe zwei Monate später musste Leo Gut für immer Abschied von seinem "Sir-James" nehmen.

 

In Gedenken an

  

Leo Gut, 08.02.1944 – 29.11.2017