Über meine Person

Oldtimer jeder Art sind meine Passion. Vom Kindertretauto bis zum Velo, vom Kleinmotorrad bis zum Saurer Lastwagen begeistert mich alles was einen technischen Hintergrund hat. Es ist daher nicht verwunderlich, dass mein erstes gesprochenes Wort "Auto" und nicht etwa "Mama" gewesen ist, dies die Überlieferung meiner Eltern. Als kleiner Junge restaurierte ich während Ferien auf einem Bauernhof ein altes Velo und noch bevor ich die Mofaprüfung im Sack hatte, schleifte ich den ersten 2-Gang Sachs nach Hause. Ebenfalls bevor ich die Autoprüfung hatte, liebäugelte ich mit einem 1973er Pontiac Firebird Esprit. Einen solchen kaufte ich etwas später und dieser bildete dann den Grundstein für eine bis heute anhaltende Leidenschaft; der für klassische Amerikanerfahrzeuge. Nebst meinem "Lehrblätz", einem 1968er Dodge Coronet R/T, der mich beinahe in den Ruin trieb, bewegte ich einen 1967er Chevrolet Camaro SS – RS, einen Pontiac Trans Am 455 HO von 1972 und diverse weitere, mehrheitlich hubraumstarke Amerikaner, sogenannte Musclecars. Heute müssen es nicht mehr zwingend die Leistungsstarken sein, die originalen und unverbastelten Zeitzeugen ziehen mich genauso in ihren Bann.

Bei den Motorrädern war es die Marke Harley-Davidson, die es mir angetan hat. Die fetten, chromglänzenden Cruiser aus den 50er, 60er und 70er Jahren, die sogenannten FLH Modelle, gefallen mir besonders gut. Auch da durfte ich schon eine 1968er Early Shovel, eine 1942er WLA, eine 1972er Shovel Head und weitere, mein Eigen nennen. Aktuell steht eine FLH Panhead von 1962 in der Sammlung.

Fahrzeugtechnisch habe ich über die Jahre meinen Horizont erweitert. So landete einmal ein 1961 MG – A bei mir in der Garage, ein Opel Manta B aus den End70ern, ein Peugeot 504 von 1952 und ein Mercedes 280 von 1961. Sie gefallen mir halt alle. Ich war nie der Typ, der nur ein Traumauto hat. Die filigrane Silhouette eines Bertone Alfa's aus den Sechzigern, ein archaischer Landrover der Serie 1, der härzige VW Käfer mit Brezelscheibe, ein potenter Aston Martin DB5 oder halt ein Business Coupé aus den Dreissigern, alle strahlen sie auf ihre Art einen unwiderstehlichen Reiz auf mich aus. Lediglich das Gehalt des Polizisten hindert mich daran, meinen Fuhrpark ins Exzessive wachsen zu lassen. Auch wenn in der Sammlung kein Aston Martin, Ferrari oder ein Maserati steht, bin ich mit meinem Fuhrpark sehr zufrieden und die eine oder andere Fahrzeugikone findet sich auch hier.

Erst nachdem ich meine Frau gefunden habe, ergaben sich neue Möglichkeiten betreffend meine Sammlerleidenschaft. Meine Frau ist Bäuerin und hatte lange Zeit nebst Pferden auch Milchkühe. Weil der Milchpreis immer weiter fiel, sah auch sie sich gezwungen, diesen Zweig der Landwirtschaft aufzugeben. So wurde der Kuhstall zu meinem Reich und ich darf mich seit 2016 austoben darin. Dank der neuen Perspektiven setzte ich einen Bubentraum von mir um, den des eigenen Lastwagens. Schon als Kind frönte ich den Dicken auf der Strasse nach, damals waren natürlich die amerikanischen Trucks meine Favoriten. Wenn ich als Kind im Fond vom VW Passat meines Vaters einen Kenworth Truck von der Firma Friderici erspähte, klebte ich solange an der Scheibe, bis er immer kleiner wurde und ich ihn schliesslich ganz aus den Augen verlor. Heute sind es die Schweizer Eidgenossen die es mir angetan haben, vornehmlich BERNA und SAURER. So freute es mich sehr, konnte ich im Dezember 2017 den Carba Saurer erstehen, der mit Umwegen den Weg ins Emmental fand (siehe dazugehörige Geschichte).

Würde ich meine Sammlung als Museum bezeichnen, wäre es ein Museum für Verkehr. Denn nebst Oldtimerfahrzeugen zieren rund zwanzig alte Tanksäulen und weitere Gegenstände, die in direktem oder indirektem Zusammenhang mit Verkehr stehen, die Sammlung. Von der Wandsäule aus den Zwanziger, zu den Eisernen Jungfrauen (so werden die freistehenden, hohen und schlanken Tanksäulen aus den 20er Jahren bezeichnet), zur Clock-Face (Uhrengesicht) und schlussendlich den klassischen 50er Jahre Tanksäulen, ist nahezu jede Epoche abgedeckt. Weiter zieren Emailschilder die Wände und zeugen von der farbenprächtigen Werbezeit von damals. Schulwandbilder von Schweizer Künstlern tragen mit ihren sogenannten Wimmelbildern zu erzieherischen Massnahmen bei, in Vitrinen findet der Besucher diverses Zubehör von Auto, Velo, Motorrad etc. Auch andere Sammlerartikel wie Reifenaschenbecher, Pneudruckmesser, Strassenkarten und Werbeartikel sind zu sehen.

Tauchen Sie ein in die Zeit, in der Autos noch keine Airbags hatten, keine Abstandsregler und andere Helferlis, deren Sinn nicht immer einleuchtend sind. In eine Zeit, wo der Mensch noch das Auto lenkte und nicht umgekehrt. Eine Zeit, wo das Lenken von Motorfahrzeugen noch ein Abenteuer war, die Strassen frei und Begriffe wie "Angurten", "Abgaswerte" oder "Geschwindigkeitslimit" noch Fremdworte waren. Wo der Automobilist an der Tankstelle vom Tankwart bedient wurde und ein kleiner Service quasi während dem Tankvorgang durchgeführt wurde. In eine Zeit, in der Werbetafeln in einer Qualität produziert wurden, dass sie hundert Jahre später noch immer in vollem Glanz erscheinen. Fahrräder, deren Tretlager noch starr waren, weil die Freilaufnabe erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfunden wurde, Handbücher noch in Leder eingefasst wurden und der Kalender täglich neu von Hand eingestellt werden musste. Für mich eine wunderbare Zeit, eine Zeit, die ich oftmals nur von älteren Menschen überliefert bekomme, denn ich selber habe Jahrgang 1975. Ich habe es zu meiner Aufgabe gemacht, die technischen Zeitzeugen und alle anderen Artikel in meiner Sammlung zu hegen und zu pflegen, damit sie der Nachwelt noch lange erhalten bleiben. Denn es liegt in der Verantwortung eines jeden Sammlers, dass unsere Kinder die alte Technik noch überliefert bekommen. Es ist eine Tatsache, dass der grösste Teil der Sammlung älter ist als ich, viel älter sogar und ich werde dafür sorgen, dass sie mich überleben wird. So, dass hoffentlich die Generation Sammler nach mir weiterhin für den Erhalt des Alten einsteht. 

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